Tat Nr. 391
Wir setzen uns für existenzsichernde Löhne und Einkommen ein

Als erste Schweizer Detailhändlerin haben wir ein Projekt für existenzsichernde Löhne und Einkommen umgesetzt. Mitarbeitende zweier Bananen-Produzenten profitieren nun von besseren Löhnen. Mit weiteren Projekten verfolgen wir das Ziel, die Einkommenssituation in unseren Lieferländern zu verbessern.

Seit 1992 arbeiten wir eng mit Fairtrade Max Havelaar zusammen und engagieren uns so für die Löhne und Einkommen in unseren Lieferländern. Dank der Fairtrade-Zertifizierung der Produkte wird ein Mindestpreis für die Ware bezahlt. Dieser sorgt bei schwankenden Marktpreisen für ein stabiles Einkommen. Hinzu kommt eine Fairtrade-Prämie: Je mehr Fairtrade-Produkte verkauft werden, desto höher ist der Betrag, den die Produzentenorganisation erhält und in Gemeinschaftsprojekte investieren kann. Das verbessert die Lebensqualität der Menschen und schafft neue Perspektiven, beispielsweise durch den Bau von Schulen.

Ein existenzsichernder Lohn («Living Wage») in einem Angestelltenverhältnis oder ein existenzsicherndes Einkommen («Living Income») durch selbstständigen Erwerb, soll die Kosten für lebenswichtige Bedürfnisse decken. Dazu gehören Lebensmittel, Wasser, Unterkunft, Bildung, Gesundheit, Verkehr, Kleidung, aber auch das Sparen für Notlagen. Der Fairtrade-Mindestpreis und die Fairtrade-Prämie bilden zusammen die Grundlage für ein existenzsicherndes Einkommen. Darüber hinaus engagieren wir uns gemeinsam mit unserem Partner Fairtrade Max Havelaar in Projekten für das Ziel, die Löhne und Einkommen so zu erhöhen, sodass unabhängig von der wirtschaftlichen Lage und unter bestimmten landwirtschaftlichen Bedingungen ein existenzsicherndes Lohn- oder Einkommens-Niveau erreicht wird.

Bananen aus der Dominikanischen Republik

Als erste Detailhändlerin der Schweiz haben wir 2018-2022 zusammen mit Fairtrade Max Havelaar unser Living-Wage-Pilotprojekt bei Fairtrade-Bio-Bananen aus der Dominikanischen Republik umgesetzt. Auf den zwei Plantagen «Paso Robles» und «Quinta Pasadena» im Nordosten der Dominikanischen Republik bezahlte Coop im Rahmen des Projekts zusätzlich zum Fairtrade-Mindestpreis und der Fairtrade-Prämie einen Bonus. Davon haben über 350 Plantagenarbeiter:innen profitiert. Das Mehreinkommen wurde vor allem für Nahrungsmittel und Kleider und zur Unterstützung der Familien verwendet und in die Bildung der Kinder investiert. Basierend auf den Erkenntnissen aus diesem Pilotprojekt wird in Zusammenarbeit mit Fairtrade Max Havelaar und FLOCERT ein Living-Wage-Projekt gestartet, in welchem alle Fairtrade-Lieferketten von Coop berücksichtigt werden. Ziel ist es die allfällige Lohnlücken zu berechnen, um diese dann schliessen zu können.

Kakao aus Ghana

Weitere Pionierprojekte sind bereits lanciert worden oder in Planung. Im Oktober 2020 starteten wir in Zusammenarbeit mit HALBA, Fairtrade Max Havelaar, Fairtrade Africa, und der Kooperative Kuapa Kokoo ein Living-Income-Projekt für Kakao aus Ghana. Im Rahmen dieses Projekts erhalten rund 377 ghanaischen Kakaobäuerinnen und -bauern einen Bonus. Das Ziel ist, dass in Zukunft alle Fairtrade Kakaobäuerinnen und -bauern unserer Kakao-Lieferkette in Ghana einen Bonus erhalten, der ihnen ein existenzsicherndes Einkommen ermöglichen soll.

Kaffee aus Honduras

Darüber hinaus engagieren wir uns für das Ziel, die Einkommen der Kaffeebäuerinnen und -bauern in Honduras so zu erhöhen, dass ein existenzsicherndes Einkommens-Niveau erreicht werden kann. Deshalb zahlen wir den Bäuerinnen und Bauern einen Preis für den Spezialitäten-Kaffee LENCA von La Mocca, der über 25 Prozent höher ist als der von Fairtrade berechnete Living Income Reference Price (LIRP) für Bio-Kaffee aus Honduras und ein existenzsicherndes Einkommen ermöglichen soll.

Cashews und Mango aus Burkina Faso

Cashews und Mango aus Burkina Faso

Zusammen mit dem Produktionsbetrieb Halba setzen wir uns in Burkina Faso bei der Produktion von Cashew und Mango für existenzsichernde Löhne und Einkommen ein. Dafür berechnen wir in einem ersten Schritt die bestehend Einkommenslücke; nur so können wir diese künftig schliessen.

Ausserdem unterstützen wir die Bauernfamilien bei der Umstellung von Monokulturen zur dynamischen Agroforstwirtschaft. Sie soll dazu beitragen, die Versteppung der Anbauflächen zu verhindern, eine neue Humusschicht aufzubauen und die Biodiversität zu stärken. Die Nebenprodukte des Agroforsts, etwa Mais oder Maniok, dienen den Bauernfamilien zur Selbstversorgung und als zusätzliche Einnahmequelle durch den Verkauf auf lokalen Märkten.

Die Fairtrade-zertifizierten Produkte aus diesen Projekten sind in den Coop-Supermärkten erhältlich. Mit dem Kauf leisten Kund:innen einen Beitrag für existenzsichernde Löhne und Einkommen in den Herkunftsländern.

Weitere Living Wage/ Living Income Projekte:

Reis aus Thailand und Indien 

Rosen aus Kenia 

Unsere neusten Taten

Es ist ein Fehler aufgetreten!
Die Daten konnten nicht abgerufen werden, bitte laden Sie die Seite erneut.